30 Juni 2006
Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt
Normalerweise hätte ich die letzte Woche voller Vorfreude auf das sportliche Großereignis verbracht, mich virtuell unter die Fans gemischt, hier und dort gestöbert was es an neuen Geschichten gibt, mich auf den Feierabend gefreut, um schnell noch einen Blick auf den Fernseher zu erhaschen... aber was sich da seit Tagen an Gewitterwolken zusammenbraute und sich heute entlud, ist ein Schock!Was soll ich denn die nächsten Wochen schauen? Und was bitteschön soll denn nun eine Suspendierung, wenn doch dieselben Verantwortlichen im gleichen Atemzug an die Unschuld der Suspendierten glauben? Das kann doch alles nicht wahr sein... Ullrich, Basso, Sevilla, Mancebo, Beloki - alle von der Tour de France ausgeschlossen, der Festina-Doping-Skandal ist also doch noch zu toppen?!
Und auf der anderen Seite: Was habe ich all die Jahre wie ein Rohrspatz auf diese deutsche Fußballmannschaft geschimpft - am liebsten gemeinsam mit meinem Paps *fg*. Durch das Turnier geschummelt, mehr Glück als Können, unverdient in die nächste Runde gekommen, langweilig... hach ja... das waren Zeiten. Geschaut haben wir immer, aber zumeist waren wir verdientermaßen für den Gegner - egal ob Brasilien, Argentinien oder Italien.
Nun muss ich ehrlicherweise zugeben, dass mich diese Mannschaft diesmal überrascht hat und ich spätestens seit der zweiten Halbzeit gegen Polen fasziniert und begeistert von deren Spiel bin. Nie im Leben hätte ich mir vorstellen können, dass ich einmal dasitzen würde und bei einem Spiel Deutschland gegen Argentinien, NICHT den Südamerikanern die Daumen drücken würde, auch wenn ich trotzdem noch zu den 20% gehörte, die nicht an einen Sieg und damit an den Einzug ins Halbfinale gelaubt haben. Verkehrte Welt!
Man soll nie NIE sagen und um mit Netzer zu sprechen "Kann sein, dass ich irgendwann gar nichts mehr sage" *fg* Wer's glaubt.
lg apricum
25 Juni 2006
Berlin > Frühstücksbrunch im Hannibal

Berlin > Hannibal! Nein, nicht Lecter und auch nicht der, der die Elefanten über die Alpen geführt hat, sondern eine Lokalität in Berlin-Kreuzberg.
Nachdem ich letzte Woche aus Zeitmangel passen musste und meinen Schatz samt unserem Besuch nicht zum Frühstücksbuffet begleiten konnte, sollte es heute dann doch klappen. Plätze gab es noch zuhauf und so schauten wir, dass wir nicht allzubald in der prallen Sonne sitzen sollten. Da die Tische draußen ringsherum um das Lokal aufgestellt waren und es an Bäumen nicht mangelte, fanden wir ein schattiges Plätzchen.
Etwas negativ fiel auf, dass man überall fast auf der Straße saß. Zum einen störte der Verkehr etwas und zum anderen vorbeilaufende und gaffende Fußgänger. Aber das sollte uns nicht abhalten, uns näher mit dem wundervollen Frühstücksbuffet zu beschäftigen. Es gab nur kleine Tellerchen was den Vorteil hatte, dass der Magen nicht nach dem zweiten Gang schon reichlich gefüllt war und man so mehrere verschiedene Sachen probieren konnte.
Wurst und Käse war reichlich vorhanden, sowie Brot und verschiedene Brötchensorten. Eihälften geschmackvoll mit Kaviar garniert, Krabbencocktail, Lachs und Calamaris ließen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die warme Theke hatte Würstchen, Hackbällchen, Reis, Tortellini, Fleischspieße, mit Schafskäse gefüllte Auberginen und Frühstücksspeck zu bieten, außerdem reichlich Salate und Nachtisch (Pudding, Obstsalat, Eierkuchen...). Leider beinhaltete das Angebot keine Getränke. Zumindest einen Saft hätte man sich wünschen können, aber so verdient das Lokal eben etwas mehr.
Mit 8 € pro Person konnte sich dieses herrliche Buffet wirklich sehen lassen, zumal die Qualität der Speisen Oberklasseniveau hatte und alles sehr ansprechend hergerichtet und garniert war.
Ich würde dort jederzeit wieder einkehren *schleck*.
eisen
Labels: Berlin, Frühstücksbrunch
23 Juni 2006
Für C.
... die bestimmt etwas Ablenkung vom Prüfungsstress braucht!Es ist doch immer wieder faszinierend, was man alles so findet in den virtuellen Weiten. Schlimm wird es nur, wenn einem beim Lesen das Wasser im Mund zusammen läuft...

Allein beim Lesen würden ja schon sämtliche Geschmacksnerven Alarm schlagen, aber dann auch noch die tollen Fotos dazu...
Fool for Food
Kochen, Backen und Kulinarisches -
von Kochbuch-Rezensionen über Gastro-Tipps
bis zu Küchen-Katastrophen.
Kochen, Backen und Kulinarisches -
von Kochbuch-Rezensionen über Gastro-Tipps
bis zu Küchen-Katastrophen.
Viel Spaß beim Stöbern und vor allem Ausprobieren...
und viel Glück bei den Prüfungen C.!
lg apricum
20 Juni 2006
Virus Fußball-WM 2006

Die FIFA WM - ein riesiger Werbekessel, an dem jeder gern mitköcheln möchte. So wurde man im Vorfeld ja schon erschlagen mit allerlei unnützem Zeug, an dem kaum einer vorbei konnte und auch im Internet liefen und laufen diverse Kampagnen rund um das Runde und das Eckige.
Allerdings ist es schon sehr auffällig, wie sich mit Beginn der WM 2006 prozentual das Internet-Nutzer-Verhalten geändert hat. Die viereckigen Augen holt man sich zur Zeit vor dem Fernseher und nicht vor dem Computer-Bildschirm. Der Tiefpunkt war wohl bis dato der Abend des Eröffnungsspiels, obwohl ich mir durchaus vorstellen kann, dass dies noch zu unterbieten ist. Zwar hat sich das Ganze (in Besucherzahlen gesprochen) anscheinend nach dem ersten Wochenende 10./11.06. etwas erholt, aber neben den sommerlichen Temperaturen ist es wohl vor allem die ansteckende Begeisterung, die zum momentanen Bildschirmwechsel führt.
Schnell zurück zu Netzer...
lg apricum
17 Juni 2006
Berlin > Celebrating breakfast II
Berlin > Besuch ist doch immer wieder ein willkommener Anlass, neue Orte aufzusuchen. Die Restaurants und Cafes, die uns spontan einfielen, hatten entweder nur Sonntags Frühstücksbuffet oder -brunch im Angebot oder lagen einfach nicht zentral genug, um eventuell anschließend noch etwas unternehmen zu können.
Nicht entmutigen lassen. Wird sich ja irgendwas finden lassen. Die Sehnsucht nach einer großen Tasse Kaffee trieb uns weiter und verschlug uns nur wenige Schritte weiter in das Café November. Zwar hatte ich das bei meiner Internetsuche auch in einer Liste gefunden, nur ist deren HP gerade beim Schönheitschirurgen, was mich davon abhielt, es direkt mit auszuwählen.
Glücklich ließen wir uns an einem Tisch im Außenbereich nieder, bestellten uns dazu Tee oder Milchkaffee und genossen die kleine, aber sehr gute Auswahl am Buffet mit Rührei, Schinken, Käse und sehr leckeren Salaten. Der Rote-Bete-Salat mit Äpfeln ist wirklich zu empfehlen!
Als süßes Monster konnte ich natürlich weder am Milchreis mit Apfelmus und Zimt, noch am Quark mit Früchten vorbei gehen. Nur die Waffeln (die man sich dort selbst backen kann!) hebe ich mir fürs nächste Mal auf und auch bei der Puddingtorte musste ich passen. Schien aber sehr gut zu munden *gg*.
Der Preis für das Buffet ist mit 7,50 EUR aufgrund der zentralen Lage gerechtfertigt, auch wenn wir ansonsten meist für 5 - 6 EUR brunchen gehen. Nur wie gesagt, diese Restaurants liegen außerhalb des Innenstadtkerns.
Wir kommen wieder - versprochen - und dann mit meinem Schatz (der diesmal leider verhindert war)!
lg apricum
Celebrating breakfast Teil I
Labels: Berlin, Frühstücksbrunch
11 Juni 2006
Berlin > Schöner liegen!

Hach ja... ein Stückchen Wiese, ein schattiges Plätzchen und wat jegrilltet uffm Teller... was kann es schöneres geben. Der Grillplatz auf der Stralauer Halbinsel war gut besucht, aber auch nicht zu voll.
So machten wir es uns zwischen einer russischen und einer türkischen Großfamilie gemütlich und ließen es uns gut gehen... es hätte so schön sein können... bis zu dem Augenblick, als Olaf die Ordnungshüter am Parkeingang entdeckte. Schreck lass nach, die werden doch wohl jetzt nicht, an diesem schönen Sonntagnachmittag, Knöllchen verteilen wollen?! Doch - wollten sie.
Innerhalb weniger Minuten registrierten mehrere Ausflügler die Anwesenheit der Leute vom Berliner Ordnungsamt. Um mich herum sprangen die Leute auf, um ihre Autos in Sicherheit zu bringen. Auch ich saß nun allein auf unserer Decke, mir selbst und dem Grill überlassen. Irgendwie hatte die Situation schon etwas komisches!
Nach gut einer Viertelstunde trudelten die ersten glücklichen Retter wieder ein. Anscheinend hatten es alle geschafft, den Ordnungshütern rechtzeitig zu entkommen. Weitere fünf Minuten später kam grummelnd mein Schatz zurück. "Ach Mensch, ist doch nichts passiert! Lass dir doch davon nicht den schönen Tag verderben." Unsere Bekannten hatten anscheinend das Weite gesucht, um das mal bildlich wiederzugeben. Fast eine halbe Stunde verging, bis die beiden zufriedenen Gesichter am Parkeingang auftauchten.
Schöner liegen - wir kümmern uns drum!
Das ist aber nett. Ich verlass mich drauf und schönen Sonntag noch!
lg apricum,
der die Wächter ja eigentlich mehr leidtun
Labels: Berlin
09 Juni 2006
Randnotiz von Miss Marple
Über den Krimi: Dreh dich nicht um von Karin SlaughterEmpfohlen hatte mir das Buch letzte Woche die Verkäuferin, als ich meinen gerade erworbenen Krimi von Kathy Reichs auf die Verkaufstheke legte.

Eindeutiges Fazit: Muss man nicht lesen!
Ob ich mir nach dieser Enttäuschung nochmal einen weiteren Krimi aus der Serie zulegen werde, bleibt fraglich.
lg apricum
Gute-Laune-Drops
Was für ein bescheidener Tag. Wenn ich das nur endlich schon hinter mir hätte.Nein - ich rede nicht von der Eröffnung der Fußballweltmeisterschaft. Daran habe ich seit gut einer Woche keinen Gedanken verschwendet.

Meine Gedanken drehen sich nur um eins und das ist weder rund, noch Schwarz-Weiß - höchstens Schwarz-Weiß-Malerei. In gut
2 1/2 Stunden hoffe ich zu wissen, ob sich die Arbeit der letzten knapp zwei Monate gelohnt hat. Ob es wert war, alles auf eine Karte zu setzen und ob man dies in den Amtsstuben auch entsprechend honorieren wird. Wirres Zeug... ich sehe schon die Denkfalten auf der Stirn der Leser. Je nachdem wie es ausgeht, werde ich eventuell heute abend etwas Lichts ins Dunkel bringen... habe ja viel Zeit die nächsten vier Wochen.
In diesem Sinne und greift ruhig zu:
Die Gute-Laune-Drops sind für alle da heute!
lg apricum
05 Juni 2006
Miss Marple: Nüchtern betrachtet
Über den Krimi: Die Frau mit dem Muttermal von Hakan NesserGlücklicherweise war der Abstand zu einem Wallander-Fall von Henning Mankell diesmal größer, so dass ich mich etwas unvoreingenommener darauf einlassen konnte. Hey - du magst Wallander, dann musst du unbedingt Nesser lesen, lautete die Empfehlung. So las ich meinen ersten Krimi von Hakan Nesser Barins Dreieck vor gut zwei Jahren, kurz nachdem ich der Wallander-Reihe total verfallen war, und wurde bitter enttäuscht.
Ein verlängertes Wochenende, ein Stapel ungelesener Bücher im Schlafzimmer (gell Angie? *gg*)… gut, dann probiere ich noch mal einen Nesser-Krimi. Zudem hatte ich mir am Samstag einen Thriller von meiner Wunschliste auf Vorrat gekauft, dazu einen weiteren auf Empfehlung der Verkäuferin – das war Ansporn genug, Die Frau mit dem Muttermal so schnell wie möglich durchzulesen.

Am Ende konnte ich dem Krimi zwar mehr Sympathie entgegen bringen, als Barins Dreieck. Trotzdem: Schlicht, farblos, nicht gerade originell – der Rezension von Peter Kümmel auf Krimi-Couch.de kann ich kaum mehr etwas hinzufügen und genau die erwähnten Schwächen in den Szenenwechsel trübten auch mein Lesevergnügen.
lg apricum
P.S. Ein paar Sätze zur Handlung habe ich mir diesmal hier erspart, da man dies vielfach im Netz nachlesen kann.
P.P.S. Auch wenn ich selbst den ersten Krimi aus der Reihe verpasst habe *snief*, trotzdem hier noch der TV-Hinweis für Mankell-Fans: Mankells Wallander - Krimireihe in der ARD.
02 Juni 2006
Schöne Pfingsten

Wer ahnte, dass zum Weihnachtsfest
Cornelia mich sitzenläßt?
Das war noch nichts: Zu Ostern jetzt
hat sie mich abermals versetzt!
Nun freu' ich mich auf Pfingsten -
nicht im geringsten!
Heinz Ehrhard
Miss Marple in der Kunstwelt unterwegs
Über den Krimi: Lügenlandschaft von Peter WatsonNachdem ich diese Woche nicht in die Bibliothek gekommen bin, um den 11.Fall von Donna Leon zu verlängern, habe ich das Buch von meinem Schatz ersteinmal abgeben lassen. Nicht so schlimm - immerhin habe ich ja hier noch die Bücher aus dem Überraschungspaket zu liegen, dachte ich mir und erwischte prompt eines, welches mich so fesselte, dass ich es geradezu verschlungen habe.

Nun bin ich natürlich kunsthistorisch vorbelastet und so wirkte das Jagdfieber der beiden von Beginn an ansteckend auf mich.
Die symbolischen Andeutungen der Figuren und Gegenstände in der Lügenlandschaft zu entschlüsseln, um damit in die Geheimnisse mittelalterlicher Bildersprache einzudringen, wird so faszinierend und lebendig beschrieben, dass man das Kunstwerk fast vor sich sieht. Vor allem, wenn man so wie ich die Ausklapptafel am Ende des Buches mit dem mittelalterlichen Bild Lügenlandschaft erst entdeckt, als der Krimi sich dem Ende zuneigte *gg*.
Die Geschichte ist fesselnd geschrieben und von einem Tempo geprägt, welches sich auf die Lesegeschwindigkeit rundweg überträgt. Zeiten und Zeitspannen werden immer wieder explizit erwähnt.
Wer nicht zu den Moralaposteln gehört und mit all den Lastern in Lügenlandschaft, wie z.B. dem rücksichtslosen Zigarre rauchenden Kunsthändler mit seiner typisch englischen Vorliebe für verrückte Wetten oder der Vergangenheit von Isobel und damit der Gewissenlosigkeit von Paparazzis leben kann, und auch die dazugehörige Liebesgeschichte der beiden Abenteurer akzeptiert, der wird begeistert sein. Das dramatische Finish ist vielleicht ein wenig schroff, wird aber durch den Epilog hinreichend wieder ausgeglichen.
Schlichtweg begeisternd und wer solche Rätselgeschichten mag, dem kann ich das Buch wirklich empfehlen.
Danke Angie!
lg apricum