28 März 2006
Berlin > AquaDom & SeaLifeCentre
Berlin > Nachdem ich dieses Highlight dank Schnurzel schon kurz nach seiner Eröffnung erleben durfte, habe ich diesmal zwei Freikarten dafür gewonnen. Ich bin ja immer noch der Meinung, dass der Eintrittspreis ein Horror ist, auch wenn ich mir versuche vor Augen zu halten, was alles hinter dem Projekt steht. Für den größeren Geldbeutel würde ich dann auch eher eine Übernachtung in einem der Patio-Zimmer des Radisson empfehlen, da hat man den Blick auf und eine Fahrt im AquaDom inklusive. Aber fangen wir von vorn an.Ich kann mich noch erinnern, als an diesem Platz das Palasthotel mit seiner typischen DDR-Architektur stand, wie es erst asbestbefreit und dann abgerissen wurde und schließlich die großen Schilder auftauchten, auf denen die Informationen für das Bauprojekt des Architekten Sergej Tchoban - das DomAquarée als Ensemble aus vier Baublöcken - zu lesen waren.
Auf dem Schild gab es eine Zeichnung vom zukünftigen AquaDom, wobei mir jegliches Vorstellungsvermögen für solche Dimensionen fehlte und ich dabei eher an so eine kitschige Wassersäule für die Wohnzimmer-Deko mit kleinen Glasfischen dachte. Als dann die ersten Formen zu erahnen waren, wobei erst der Zylinder aufgestellt und anschließend das Hotel drumherum hochzogen wurde, war ich doch schon sehr neugierig. Ein paar Fotos der Bauphasen kann man sich hier ansehen.
2003, an einem bitterkalten Winterabend, spazierte ich mit Schnurzel an dem Komplex vorbei. Das Hotel war noch nicht komplett fertig, überall standen Baufahrzeuge und Absperrgitter. Während ich noch meine historischen Details und Beobachtungen der letzten Jahre zum Besten gab, entdeckten wir ein Plakat, auf dem für ein SeaLifeCentre mit Besuch des AquaDoms geworben wurde. SeaLifeCentre? Das war mir nicht wirklich ein Begriff und das es hier eins geben sollte, war mir auch neu. Außerdem sah der größte Teil des Komplexes ja noch nach Baustelle aus. Als wir an die Ecke zur Spandauer Straße kamen, stand dort eine Menschenschlange und Schnurzel entschied spontan, dass wir uns das ansehen sollten. Dagegen war natürlich absolut nichts einzuwenden, bis ich dann an der Kasse am liebsten im Erdboden versunken wäre, als ich die Eintrittspreise sah.
Von der Vielfalt (vor allem der farbigen) her kommt das Centre bei weitem nicht an das Berliner Aquarium heran. Dafür ist das Ganze erlebnisorientierter und multimedialer gestaltet, mit offenen Becken, entsprechender Szenen-Beleuchtung, Rätsel- und Wissenstafeln, einem Streichelbecken für Seeanemonen und Seesternen, einem Tiefseebecken mit äußerst frechen Rochen, einem Kinoraum für Filme über Delphine, Wale usw. Der erste Teil der Ausstellung ist vor allem den heimischen Fluss- und Seebewohnern gewidmet, beginnend bei der Spree, über den Wannsee bis hin zum Hamburger Hafen.
Als Architektur-Begeisterte ist mein Höhepunkt des Rundgangs allerdings, auch beim zweiten Besuch, der AquaDom. Ein riesiger Zylinder mit einem künstlichen Korallenriff und exotischen Fischschwärmen, in der Mitte ein gläserner, doppelstöckiger Fahrstuhl mit dem man ganz ohne Sauerstoff-Flasche durch die Unterwasserwelt tauchen kann. Leider dauert das Vergnügen des Tauchgangs nur ein paar Minuten, auch wenn ich beim zweiten Besuch das Glück hatte, dass sie den Fahrstuhl in der Mitte zum Verweilen anhielten, da der Besucherandrang gerade gering war.
AquaDom in Zahlen
- Gesamthöhe 25 m
- Höhe der Säule 14 m
- zusammengesetzt aus 16 bis 22 cm dicken Acrylglasbauteilen (die allerdings auch durch ihre Stärke die Farben dämpfen)
- Durchmesser 11,50 m
- Innendurchmesser (Fahrstuhl) 5,50 m
- Fassungsvermögen 1 Million Liter Wasser
- mit 53 Tonnen Salz versetzt
- 2.500 Aquariumsinsassen
- gläserner Fahrstuhl für bis 30 Personen
- Dauer der Fahrt (lt. Aussage der Begleiterin): 5:20 min
lg apri
P.S. War ja klar - ausgerechnet da, wo man mit Blitzlicht wieder fotografieren durfte, waren die Akkus der Kamera leer und die Digi schafft das net.
P.P.S. Ich denke, es gibt bestimmt die Tage auch noch von eisen etwas dazu *gg*.
Labels: Berlin
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Zunächst mal wars kurios, dass es genau in dem Moment zu regnen begann, als wir vom Auto zum Eingang des Sealife spazieren wollten, sodass man nicht ohne Schirm gehen konnte. Hat sich aber nicht wirklich gelohnt, denn fortan hatte ich das Teil an der Backe obwohl es schnell wieder aufgehört hatte.
Na ja - also gings ins Innere des Centers. Ich kannte das Sea Life aus Speyer, denn dort war ich kurz nach der Eröffnung gewesen, allerdings weil es damals etwas absolut Neues und sensationelles war, wurde man förmlich von den Besuchermassen durchgeschoben.
Am Montag war es aber sehr ruhig. Gut, dass wir die Freikarten hatten, denn für den regulären Eintrittspreis wäre ich schon etwas enttäuscht gewesen. Mein Schatz hat das Wesentliche ja bereits sehr treffend beschrieben und so blieben für mich absolut neue und einzigartige Eindrücke vor allem vom Aqua-Dome zurück, denn so etwas hatte ich bislang noch nciht gesehen. Schade, dass es so schnell vorbei war. Ich hätte noch endlos den Fischen zuschauen können (wenn die Luft nur nicht so stickig gewesen wäre).
Die Höhepunkte im Sealife waren unbestritten das Becken mit den frechen Rochen, die einem gleich einen Kuss verpassen wollen, aber das is mir dann doch zu glitschig - da bevorzuge ich andere Küsse :-)
Es war ein herrlicher Ausflug trotz meiner noch vorhandenen Müdigkeit nach dem anstrengenden Wochenende.
Grüße
eisen