07 April 2006
Endlich²
Die Niederlage soll ans Licht, nicht vergraben werden,
denn an der Niederlage wird man zum Menschen.
Wer seine Niederlagen nie versteht,
trägt nichts mit sich in die Zukunft.
Aksel Sandemose
Einleitung zum Teil I in Henning Mankell: Kennedys Hirn
Endlich hatten sie den neuen Henning Mankell in der Bibliothek: Kennedys Hirn.
Nachdem er vor ein paar Wochen dort ins Sortiment aufgenommen wurde, habe ich nun mehrmals danach geschaut - ohne Erfolg. Da das Buch zur Reihe Bestseller - 2 Wochen - 2 Euro gehört, konnte ich es auch nicht vorbestellen. Kleines Lotteriespiel eben.
Ab sofort werden es die gekauften Originale aber wohl auch wieder öfter in mein Regal schaffen, da dies heute auch in anderer Hinsicht mein absoluter Glückstag war.
lg Miss Marple
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Nicht ganz der Mankell, den ich liebe. Zu vieles bleibt vage, zu viele Fragen offen.
Obgleich, das Höllentempo,
in welchem die Geschichte vorwärts drängt, verteilt über drei Kontinente, die Jagd nach all den ungeklärten Fragen, nahm mich so gefangen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Es war wohl vor allem ein Buch für Mankell selbst, der seit einigen Jahren in Moçambique lebt.
Man spürt förmlich seine eigene Wut gegenüber den vielen Ungerechtigkeiten, unter denen der afrikanische Kontinent leiden muss. Wieviel ist ein Menschenleben wert?
Was bleibt ist ein erschreckend trostloses Gefühl, dass dieses Buch viel mehr Wahrheiten enthält, als uns Mankell mit seinem Nachwort und der Rede von Fiktion, mit auf den Weg gibt.