24 März 2007
Manowar - Max Schmeling Halle 22.03.2007
Wer diese Worte vernimmt weiß, was ihn erwartet: true Power Metal at it’s best!
Kaum eine andere Band polarisiert so sehr wie Manowar. Das Image, die Lyrics und das Outfit ist eben nicht jedermanns Sache. Unbestritten verbergen sich dahinter allerdings absolute Ausnahmemusiker allen voran die wohl charismatischste Stimme des Metal Eric Adams!
Die Unkenrufe sind vor allem nach dem aktuellen Album "Gods of War" lauter denn je geworden. Zum Teil berechtigt, aber das ist eine andere Geschichte. Trotz alledem schaffen es Manowar immer wieder auf ihren Konzerten ein total gemischtes Publikum zu vereinen. Vom Alter her, als auch von den musikalischen Vorlieben. Einmal Manowar – immer Manowar!
Voll ist sie geworden, die Max Schmeling Halle, was ich so eigentlich nicht erwartet hatte. Bei meinem letzten Manowar - Konzert vor Jahren in Ludwigshafen war doch noch erheblich Luft in der Halle.
Von einer der Vorbands haben wir nur noch wenige Songs mitbekommen. Der Sound war hier noch ziemlich bescheiden, aber wer kommt zu Manowar wegen der Supports?
Ziemlich genau um 21.30 konnte man gespannt sein, ob die Kings of Metal wirklich verweichlichte alternde Herrschaften geworden sind, die sich hinter Keyboardteppichen verstecken.
Schon die ersten Songs belehrten jeden Zuschauer eines besseren: True Metal der alten Schule und eine Songauswahl, die man so nicht erwartet hatte: Manowar, Gloves of Metal, Secret of Steel, Each Dawn I die, The Oath, Mountains - Wow – unglaubliche Klassiker!
Nach einer kleinen Basseinlage (William’s Tale), die kürzer ausfiel wie gewohnt war es Zeit alle Klischees zu bedienen: es wurden 2 Girlies und ein Metalbrother auf die Bühne geholt, der auf der Gitarre einen Song zum Besten geben durfte - von Karl Logan begleitet. Allerdings hörte man davon während dem Song (The Gods made Heavy Metal) gar nichts mehr. Danach wurden einige "neuere" Songs zum Besten gegeben: Kings of Metal, Holy War, Black Wind Fire and Steel, Warriors of the World.
Wer das Material der Gods of War – Scheibe sehen und hören wollte, musste sich sehr lange gedulden: die neue Singleauskoppelung "Die for Metal" mit einer genialen Mitgröhl - line bildete den Schluss des ersten Teils von Manowar 2007.
Bis dahin keine Spur von Bombast, Hörspiel und Keyboardwänden (auch wenn erstmals ein Keyboarder öffentlich zu sehen war, der bei einigen Songs etwas Atmosphäre einstreute). Außer einer Videoleinwand, die in den letzten 30 Minuten Bilder von der Bühnenaction lieferte war das alles sehr true und spartanisch.
Nach gut 90 Minuten konnte man wie von Geisterhand die Kulisse eines Drachenbootes ausmachen, die in Windeseile installiert wurde. Nach einer kleinen Pause kam das, was man von Gods of War erwarten konnte: Orchestrale Keyboardklänge, Die vertonte Odin-Saga auf der Bildleinwand, reale Schwertkämpfe auf dem Drachenboot, Donner, Wind und Regen… dazwischen auch das ein oder andere Stück Musik.
Track 8 – 15 der CD wurden übergangslos und brillant präsentiert. Der Sound war Hammergeil und inmitten der Meute spürte man wirklichen Wind und Regen (Sprinkleranlage) – das ist eine Erlebnisshow für alle Sinne. Die Songs sind zum Teil wirklich Oberklasse: The Sons of Odin, Gods of War, Odin. Nach knappen 60 Minuten endete dieses Spektakel mit Feuerfontänen und dem allseits bekannten "The crown and the ring".
Leider ist das Odin-Konzept in dieser Form ein zweischneidiges Schwert. Das viele Drumherum lenkt doch stark von der Musik ab. Man kommt kaum damit nach, das alles in sich aufzusaugen und zu verarbeiten. Zudem können die Songs nur schwer für sich alleine stehen und sind daher weniger "Zeitlos" als es die meisten früheren Manowar - Songs. Vermisst habe ich vom neuen Material das obergeniale Sleipnir und die Hammerhymne King of Kings.
Von den früheren Songs hätte ich unzählige gerne noch live gehört, wirklich vermisst habe ich aber nur Hail and Kill und Heart of Steel.
Unterm Strich ein wirklich gelungenes Konzert, das eben die letzte Stunde etwas anders war, als man es gewohnt ist (und das ohne wochenlangem Ohrenpfeifen!)… mit sehr starken Musikern, die trotz ihres Alters noch Hammermäßig viel zu bieten haben (OK, Eric Adams war zwar stellenweise etwas kurzatmig – ist aber zu verzeihen gewesen).
Other Bands play – Manowar kills!
Labels: Berlin
Kommentar veröffentlichen
Auch wenn ich musikalisch gesehen wenig qualifiziert bin, dazu überhaupt einen Kommentar abzugeben... Ich fand das Konzert super hammergeil! Begeisternd, leidenschaftlich, ansteckend, charismatisch... einfach klasse.
Danke für die Einladung mein Herz - das Erlebnis hat sich gelohnt, auch wenn wir fast ein Jahr darauf warten mussten (da das Konzert wegen dem Unfall zweimal verschoben wurde).
*knutsch*
apri
Passend dazu: Studie - Heavy Metal macht schlau