12 April 2006
Rund ums Briefe schreiben
Ich hatte schon immer ein Faible für Basteleien rund ums Briefe schreiben. Geprägt hat mich da vor allem meine jahrlange russische Brieffreundschaft mit Marina. Sie konnte gut zeichnen. Auch waren die Briefumschläge und Grußkarten bunt bedruckt, nicht so grau und trist wie die in der DDR. Jeder Brief aus der Zeit war ein kleines Unikat. Außerdem füllten meine wenigen russischen Sätze, die ich neu gelernt hatte, selten einen ganzen Briefbogen, und in Ermangelung an bunten Aufklebern (Schreibwarenläden sind heutzutage ein Paradies für mich *gg*) wurde gemalt und gebastelt.Mit siebzehn ungefähr verlor ich das Interesse am Briefe schreiben. Es schlief nie ganz ein, aber erst als ich später für ein paar Jahre fern meiner Heimatstadt Berlin weilte, erlebte diese liebgewordene Tradition ihre Renaissance. Zu der Zeit hatte ich zwar nen Computer zum Arbeiten da zu stehen, aber kein Internet. In der Konsequenz hieß das, der meiste Kontakt lief über Briefe und Karten. Die Post aus der Zeit füllt drei Schuhkartons und weil die meisten angesteckt durch meine Ideen, selbst zu Stift und Schere griffen, kann ich die halt nicht so einfach wegschmeißen.
Irgendwann einmal hielt ich dann eine dieser kostenlosen Grußkarten der Deutschen Post in der Hand. Um weitere Karten aus dem Set zugeschickt zu bekommen, musste man die Antwortkarte ausfüllen und zurücksenden. Natürlich wollte ich die haben, und so geht das nun seit mehreren Jahren. Meistens gibt es die Sets zu Ostern und Weihnachten und mittlerweile gibt es jeweils auch immer lauter schöne oder auch lustige Ideen passend zum Briefe schreiben dazu. Man kann das aktuelle Set auch online anfordern unter: www.briefeschreiben.de.
Seitdem das Internet und vor allem seit DSL bei mir Einzug gehalten hat, schreibe ich natürlich viel seltener etwas mit der Hand. Wenn ich dann mal zum Stift greife, habe ich oft das Gefühl meine Hand verkrampft und die Schrift hat über die letzten Jahre fürchterlich gelitten. Ergo kommen zumeist nur noch Grußkarten zu Weihnachten oder zum Geburtstag zum Einsatz. Für die Karten und Tipps der Deutschen Post bin ich dann immer sehr dankbar, denn so ganz ohne kann ich nicht einfach etwas in den Briefkasten werfen, denn: Jeder Brief ist ein Geschenk.
Übrigens...
ein absolutes Highlight für einen Briefeschreiber war 2001 die Aktion Loveletters Building - Ein Brief setzt Zeichen. Der Künstler HA Schult verpackte das Postfuhramt in Berlin mit lauter Liebesbriefen. Meiner war natürlich auch dabei, nur wiedergefunden hab ich ihn nicht. *g*
Falls ich euch gelangweilt haben sollte: Die Beschwerden schicke ich dann an diejenige meiner Leserinnen weiter, die mich zu diesen Zeilen inspiriert hat *smile*
Kommentar veröffentlichen
« Home